Samstag, 25. Oktober 2008
Day 18 - Es geht voran (Update)


Bilder gibt es auch Heute unter:
http://gallery.me.com/artbymyself#100230

Nach der kurzen Aussprache gestern Abend sollten wir heute morgen mit Tae zum Steinwerk fahren. Der Bus kam um halb Zehn, ohne Tae, der hatte Mittags noch ein Meeting, ohne Joo, der war seit Gestern nicht mehr zu erreichen, sein Mobiltelefon war abgeschaltet, nur der Fahrer und wir. Bosuk die gute Seele ist eingesprungen und ist, mit Ihrem eigenen Wagen, mitgefahren, da sie früh nach Hause musste.
Unsere erste Station war die Firma die die Kernbohrungen macht. An Karls Arbeit wurde seit gestern nicht mehr weitergebohrt und bei Gottfried mussten noch drei Seiten gebohrt werden. Das Wenden seiner Arbeit kostet pro Seite alleine 200$, unglaublich.
Nach kurzer Zeit sind wir zu Mr.Chang weitergefahren...
(Update)
Dort angekommen sollten wir Werkzeuge aussuchen, die gekauft werden sollten um, ab Sonntag im Park, weiterarbeiten zu können. Da ist mir der Hutschnur geplatzt. Wir können doch keinen Werkzeug aussuchen wenn wir nicht wissen wie weit die Arbeiten fertig gestellt sind. Kaufen ist doch auch falsch. Leihen, aber die wollen für die paar restlichen Tage sofort kaufen. Also ging wieder die Telefoniererei los, bis eine Lösung gefunden wurde die wir nicht kennen. Soll aber Alles in Ordnung sein.
Statt heute und Samstag sollten die Werke erst am Sonntag Nachmittag zum Gallery Park transportiert werden. Erfuhren wir auf Anfrage.
An meiner Skulptur wurde zwischenzeitlich nicht wirklich weitergearbeitet. Der Meister scheint nur auf mich gewartet zu haben. Wir haben gemeinsam losgelegt und abwechselnd geflext und gemeißelt. Das Wetter war bitter kalt (ca.12°C), ich fing an zu frieren da meine Beine und meine Schuhe nass geworden sind. Die Gummischürze ist nicht auf meine Größe ausgelegt.
Zwischenzeitig ist Bosuk gefahren und der Busfahrer musste auch zurück. Also waren wir alleine. Tae ist, kurze Zeit später, zu Uns gestossen. Er informierte sich über den Stand der Lage und dann sind wir zurück zur Uni.
Nach dem Duschen sind wir zum Essen in einem australischem Steakhouse, Karl hatte Lust auf Steak, war ja Freitag (ein Insider ;) grüße an Gudrun). Das besondere an diesem Abend war das wir keinen Kimchi zum essen bekommen haben, und das MESSER. Leider hatte ich keinen Fotoapparat mit, aber Messer finden sich in Korea nur in Küchen, sonst wird Fleisch und Gemüse am Tisch mit einer Schere geschnitten. Diesmal gab es aber Monstermesser. Damit hätten wir einen Kangoroo erlegen können, so groß war es.
Nur mal so am Rande...

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Donnerstag, 23. Oktober 2008
Day 17 - Endlich selbst am arbeiten
Bilder gibt es erneut unter:
http://gallery.me.com/artbymyself#100222



Gestern Abend, beim Abendessen, hieß es das wir heute erneut ohne Sprachunterstützung zum Steinmetz fahren sollten. Die Mitarbeiter der Uni sind beschäftigt, es sei denn Bosuk würde mitfahren. Sie hat aber mit diesem Symposium nur sekundär zu tun, daher war es sehr lieb das sie mitgefahren ist.
Als hätte mich der Stein getroffen musste ich feststellen das meine Skulptur noch so aussah wie am Vortag. Auch die Arbeit von Karl wurde liegen gelassen, die Arbeiter haben vorgezogen Randsteine für eine Bestellung anzufertigen.
Ok, jetzt war ich sauer, es wird unmöglich sein in eine Woche die Werke fertigzubekommen. Mit einer Eröffnungsfeier, Transporttage, Öffentlichkeitsarbeit, da bleiben nicht viele Tage übrig. Tatsächlich bleiben nur noch zwei Tage im Gallery Park, um den Feinschliff zu machen. Hier reden wir aber noch lange nicht vom Feinschliff, eher vom Grobschnitt.
Nach einer kurzen Aussprache mit Bosuk, sie war ebenfalls schockiert, nötigte Sie den Meister Chang einen genauen Zeitplan festzulegen. Beim Mittagessen haben wir dann beschlossen das wir uns trennen, ich bleibe beim Steinmetz und die Anderen fahren zur Fabrik in dem die Löcher, für Karl und Gottfried, gebohrt werden.
Ich alleine mit Koreanern, war echt cool. Chang hat mich natürlich sofort die ganze Arbeit machen lassen. Dabei musste er mir erstmal beibringen wie ich mit deren Werkzeug arbeiten muss. Die haben z.B. keinen Flacheisen und Spitzeisen sondern eine Kombination, der sich universell einsetzen lässt. Und die Arbeit mit zwei Hämmern um große Stücke wegzuhauen, kannte ich in dieser Form auch noch nicht, ist aber sehr sehr effektiv.
Wir haben dann die Arbeit geteilt, da er mehr Routine mit dem Hauen hatte, habe ich die Flexarbeiten gemacht. Hatte damit auch mehr Verantwortung, aber was solls.
Ja, ich bin so richtig schmutzig geworden im Gegensatz zu den Beiden, der Bus von der Uni ist auch schön versaut, verdient habe Sie es wohl.
Zwischenzeitig sollten wir per Telefon unsere Werkzeugwunschliste durchgeben. Erstens haben wir die Liste vor sechs Wochen per E-Mail geschickt, zweitens kann ich gar nicht abschätzen was ich im Park brauchen werde. Wie weit wird die Skulptur sein? Bekomme ich Hilfe? Gibt es Strom? Viele Fragen, keine Antworten.
Heute Abend muss es beim Abendessen eine Aussprache mit dem Kurator Tae geben, denn so geht es nicht. Die lassen uns richtig hängen und verlassen sich drauf das die Anderen es schon richten werden.
Morgen geht es weiter, und es sollen schon Transporte in den Park statt finden, hoffentlich nicht meine Skulptur, dann werde ich nicht fertig...

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Mittwoch, 22. Oktober 2008
Day 16 - Tag 3 mit der Skulptur
Der Fahrer und wir.
Abenteuer pur, ohne Begleitung zum Steinmetz zu fahren, denn die können nur koreanisch, auch unser Fahrer.
Kaum angekommen gab es schon erste Verständigungsprobleme. Karls Arbeit war schon sehr weit vorangekommen die Oberfläche war jedoch sehr glatt. Er wollte gerne eine strukturierte Oberfläche haben, dass jedoch können Koreaner anscheinend nicht glauben. Ist doch so schön glatt und eben, das soll wieder uneben werden? Daniel ist eingesprungen, hat seine Botschaft angerufen und über eine Dolmetscherin übersetzen lassen.
Meine Arbeit sieht zur Zeit sehr hässlich aus. Nicht nur das seit gestern kaum was passiert ist, es sieht auch so aus das der Meister an einer wichtigen Stelle bereits zu viel Material weggeholt hat. Er war leider nicht anwesend also konnte ich mit ihm nicht sprechen.



Jetzt ist unser Dilemma das wir natürlich physisch eingreifen könnten und die Fehler selbst eventuell beheben könnten, damit würde aber die Verantwortung wieder auf uns lasten. Die Arbeiter wollen alleine arbeiten und uns nicht dabei haben. Eine sehr blöde Zwickmühle, die Zeit ist so knapp das wir erstmal nur noch zuschauen und hoffen können. Gestern hatte ich Vertrauen, heute kaum noch.

Gottfrieds Werk wird heute angeblich gebohrt, wir können erst morgen zur Fabrik fahren.

Heute regnet es, ist jedoch warm, ein wenig drückend. Ab morgen soll es kälter werden, der Winter kommt hier sehr plötzlich, wurde uns erklärt.
Wie es heute noch weitergeht weiss ich nicht, mal abwarten...

Bilder gibt es auch schon unter:
http://gallery.me.com/artbymyself#100214

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Dienstag, 21. Oktober 2008
Day 15 - Arbeiten und Akademie (Update)


Mr.Chang ist so nett und übernimmt die grobe Arbeiten bei meiner Skulptur, nachdem wir die Linien von meinem Entwurf auf dem Stein übertragen haben.

Bilder gibt es schon unter:
http://gallery.me.com/artbymyself#100206

Mit Verspätung losgefahren waren unsere heutigen Erwartungen gemischt. Karl wollte gar nicht mit, seine Kamera blieb im Gästehaus, Gottfried wiederum wollte seinen neuen Stein sehen, ich war nur gespannt was kommt.
Nach eine Stunde angekommen waren in der Werkstatt von Chang schon drei Mann am arbeiten. Mein Stein sah aus wie am Vortag. Er hat lediglich die Rasterlinien angezeichnet, aber aus Erfahrung weiß ich das das sehr viel Arbeit ist, also will ich gar nicht meckern. Die groben Arbeiten wird Chang im Alleingang erledigen, da möchte er keinen dabei haben, also muss ich warten.
Daniels Steine bekamen gerade eine Standfläche und sonst war nichts zu sehen.
Plötzlich kam ein LKW vorgefahren und Karls Arbeit war auf der Ladefläche. Jetzt hat er sich sehr geärgert das er seinen Fotoapparat nicht dabei hatte. Der Stein wurde abgeladen und wurde vom überschüssigem Material befreit. Morgen werden die Flächen weiter bearbeitet.
Gottfried muss leider warten. Die Fabrik kann erst am Freitag die Bohrungen machen, und es lohnt sich nicht den langen Weg in die Fabrik zu fahren, nur um den neuen Stein zu sehen.
Joo hatte an diesem Tag Unterricht, erst wurden wir von Chang zum Mittagsbuffet eingeladen um dann sind wir zur Joos Uni. Die war ganz in der Nähe, eine buddhistische Universität, in einem Berghang gebaut, unsichtbar, im Einklang mit der Natur.
Die Studienbedingungen waren auch da wirklich hervorragend. Große Werkräume, riesen Aussenanlage, Schweißwerkstatt, Schreinerei, also alles was das Herz begehrt.
Seine Studenten waren überrascht und auch ein wenig schüchtern und als das Modell eingetroffen ist mussten wir gehen.
Morgen fahren wir erneut raus, es gibt noch so vieles zu tun, das wird knapp...

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Montag, 20. Oktober 2008
Day 14 - Arbeiten an meiner Skupltur
Die heutigen Bilder:
http://gallery.me.com/artbymyself#100198

Hiobsbotschaft am späten Nachmittag:
Nachdem wir Stunden damit verbrachten die Durchdringungen auf Gottfrieds Stein aufzuzeichnen, kam der Anruf, dass der Bohrer so große Steine nicht bearbeiten kann. 185x175 Zentimeter sind zu groß, es dürfen maximal 150 sein. Jetzt muss Heute noch ein Stein ausgesucht werden, leider nicht von Gottfried, damit der noch zugeschnitten werden kann, und morgen der Bohrer nicht um sonst angeliefert wird.

Aber alles der Reihe nach.
Die letzten Wochen sind wir meistens sehr spät losgefahren also sind wir heute um halb acht weg. Fehler, wir haben fast zwei Stunden gebraucht da unentwegt Stau war. Beim Steinmetz habe ich dann an meinem Stein arbeiten können, natürlich nur mit Hilfe vom Meister, der Stein ist aber verdammt hart. Leider sind die Arbeiten von Karl und Gottfried in der Steinfabrik, daher bin ich mit denen noch mitgefahren um ein wenig den Tag zu dokumentieren. Ich bin gespannt wie mein Stein morgen aussieht, Chang wollte heute noch weitermachen.



In der Fabrik wurde erst Gottfrieds Skulptur freigeschaufelt und auf die richtige Seite gedreht. Was sehr spektakulär, denn wenn so 22 Tonnen durch die Gegend gekullert werden bebt der Boden. Die Löcher wurden ja leider umsonst angezeichnet, das wussten wir da noch nicht.
Karls Stein war gerade in der Säge, in der großen Halle, und wurde grob zugesägt. Für ihn kommt morgen der große Tag, da sieht er wie das Ergebnis der Schnitte ausfällt.
So richtig Schmutzig sind wir heute noch nicht geworden, wir werden ab jetzt auf jeden Fall täglich rausfahren und an den Skulpturen arbeiten.
Granit ist unsagbar hart, ich bin sehr froh das wir professionelle Hilfe von Leuten haben die täglich mit diesem Material arbeiten.

Heute musste ich mich entscheiden ob ich die Stahlrohre mit meiner Skulptur aufbauen möchte. Da der Sockel schon fertig ist und die Zeit uns davonläuft, habe ich mich entschieden auf die Säulen zu verzichten. Ich will mich voll und ganz auf die Skulptur konzentrieren, das ist schon Arbeit genug.

Heute Abend fliegt Gudrun wieder nach Hause, gleich wird es einen Abschiedsessen geben und dann mal vielleicht früh ins Bett? Mal sehen...

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Day 13 - Messen und Museen (Update)
Der Tag Heute war sehr spannend, wenn auch nicht arbeitstechnisch. Auf dem Weg zum Steinmetz werde ich den heutigen Tag zusammenfassen und Abends einstellen...
Die Bilder sprechen für sich:
http://gallery.me.com/artbymyself#100190

Unser Plan am Sonntag etwas alleine zu unternehmen war in dem Moment gescheitert als uns Bosuk am Vorabend gefragt hat was wir unternehmen wollen. Folglich haben wir uns an einer Metrostation verabredet und sind in ihrem Wagen zum Coex Building gefahren.
Dort angekommen wollten wir nur in die Roboterausstellung, leider liefen gleichzeitig noch zwei Messen, eine für Kirchenzubehör und eine für Schreibwaren, die wir auch besuchen mussten. Das Kirchenzeugs war gruselig, von Beschallung bis Priestergewändern in allen Farben, konnte man alles kaufen. Die Schreibwarenmesse musste sein, da ein Sponsor anwesend war und wir daher vorgestellt wurden als VIPs.
Endlich an unserem Ziel, Roboter, angekommen, waren zwar viele Kinder anwesend, die Messe an sich richtete sich aber durchaus an ernsthafteres Publikum. Sogar unsere Universität (SNUT) war vertreten und natürlich das Militär. Im Aussenbereich war eine Blumenausstellung und es gab viele öffentliche Skulpturen zu bewundern.
Sonntag ist natürlich doof das Auto als Fahrzeug zu wählen daher standen wir den halben Tag im Stau bis wir endlich am Museum waren. Auch diesmal wurde Kunst und Vergnügen kombiniert und so sind wir mit dem „Elefantenwagen“, vom Parkplatz bis zum National Museum of Contemporary Art, gefahren. Im Aussenbereich war ein riesiger Park in dem Familien picknickten und zwischen den Skulpturen Federball spielten.
Das Museum wurde um eine sehr monumentale Skulptur von Nam June Paik herum gebaut und beherbergt die Arbeiten von vielen renommierten Künstlern. Leider war das Fotografieren nicht erlaubt, hab dann heimlich ein paar Schüsse gemacht. Ich wartete immer bis der Wärter auf der anderen Seite der Skulptur war ;)
Zum Abendessen sind wir zu einem Restaurant gefahren, geschlagene ein einhalb Stunden, um Hühnersuppe zu essen. Mit Stäbchen ist das sehr abenteuerlich, war aber auch sehr lecker.
Morgen geht es endlich zu meinem Stein...

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Samstag, 18. Oktober 2008
Day 12 - Das Treffen mit ICAA (Update)
Als Frühstück gab es für mich eine halbe Birne. Bin heute morgen nicht mit zur Tempelbesichtigung in die Stadt gefahren. Der Blog wollte gefüttert werden, Waschmaschine musste gefüttert werden, und die Tempelanlagen habe ich schon zwei mal besichtigen dürfen. Gudrun wird am Montag nach Hause fliegen und daher ist es schon gut das sie mit Karl und Gottfried ein wenig touristisches miterlebt.
Bei dieser dritten Reise nach Korea hab ich zum ersten Mal das Gefühl das alltägliche Leben der Koreaner ein wenig geteilt haben zu können. Jeder Tag bring neue Überraschungen, Neuigkeiten und Erlebnisse der besonderen Art, nicht immer im positivem.
Tae rief mich gerade an, er ist auch heute Abend bei der ICAA eingeladen, dass er mich mitnimmt in die Werkstatt, er muss seine neuen Arbeiten aus dem heißen Ofen holen. Ich freu mich schon drauf...

Hat aber leider nicht geklappt. Der Assistent mit dem Schlüssel war nicht aufzutreiben also bin ich durch die Malereiabteilung geschlendert und hab mir die Arbeiten der Studenten angeguckt. Die können schon sehr gut malen und auch inhaltlich sind die Studenten stark.
Das Abendessen mit den ICAA-Mitgliedern war ok. Sehr anstrengend da die Meisten keinen Englisch können. Sogar der Bulgarische Botschafter ist aufgetaucht, hat wahrscheinlich den Abend gesponsert, und hat mit uns gegessen.
Den Abend haben wir endlich mit Karaoke ausklingen lassen, ich dachte schon das Gudrun diese koreanische Sitte nicht mehr kennen lernen würde.
Morgen ist Sonntag, wir möchten gerne das Modern Art Museum besuchen...

Heute gibt es keine Bilder, denn die Servomotoren von meiner Kamera haben ein Tag Ruhe eingefordert ;)

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Freitag, 17. Oktober 2008
Day 11 - Mein Stein (Update)
Was wir gestern Abend erfahren haben ist, dass wir bis zum 23. in den Bergen arbeiten werden und wir am 24. die Steine in den Gallery Park geliefert bekommen.
Heute werden wir in 30 Minuten losfahren und arbeiten, und heute Abend um 18 Uhr gibt es ein Abendessen mit den koreanischen Künstlern...



von Gestern gibt es jetzt Bilder:
http://gallery.me.com/artbymyself#100182

Heute sind wir relativ pünktlich losgefahren und sind gegen 11:30 Uhr beim Steinmetz eingetroffen. Auf den ersten Blick waren die Findlinge von Daniel zu erkennen, der Platz sah wesentlich aufgeräumter aus, als am Vortag.
Da war er nun, mein Stein, ein viereckiger Klotz. Hätte nie gedacht das mich ein unbehauenes Stück Granit so in Freude versetzen könnte.
Der Mr. Chang hat mir erklärt das der Sockel schon fertig sei und das er mein Modell schon ausgemessen hätte und dabei wäre die Maße auf den Stein zu übertragen. Ihm ist sogar aufgefallen das eine Seite zwei Zentimeter zu schmal ist, ich hatte die Maße etwas abgerundet, Einfachheit halber. Ich dachte mir nur die ganze Zeit: „das ist ja eigentlich meine Aufgabe, lass dir helfen Jung“, aber nix da. Der Plan ist ein anderer.
Als nächstes wurden die sechs Findlinge von Daniel gesichtet und festgelegt auf welche Seite die gestellt werden und wo die Standflächen geschnitten werden müssen. Daniel wird mit seiner Arbeit eine Familie, Mutter, Vater, usw. darstellen, sehr minimalistisch, bin mal gespannt.
Joos Stein sah aus wie ein Stück Beton. Erst als wir den Stein teilweise mit Wasser gereinigt haben, konnte er die Struktur und die Farbe sehen. Etwas beruhigt erklärte er mir seinen Konzept, er wird den Stein mit einer Bronzefigur kombiniert aufstellen.
Gegen 12:15 Uhr war der Spuk vorbei, Chang hatte einen Termin mit einem anderen Künstler und wir durften von Dannen ziehen. Sehr enttäuscht haben wir folgenden Plan mitbekommen:
Die Steinfabrik ist am Wochenende geschlossen. Chang wird einen Schlüssel besorgen und einen Mitarbeiter, der die Maschinen bedienen kann, bitten ihm am Samstag zu helfen. Erst wird der Stein von Gottfried gekürzt, der ist zur Zeit 1,8 x 1,8 x 3,0 Meter, und soll einen Kubus bilden. Wenn das erledigt ist werden, noch am Samstag, die Schnitte in Karls Stein gemacht damit das Gröbste vom Material beseitigt ist.
Sonntag wiederum hat er versprochen in seiner Werkstatt an mein Stein so viel Material wie möglich wegzuholen.
Montag würden wir dann erneut kommen dürfen und mit unserer Arbeit beginnen dürfen. Das bedeutet eher bei mir, dass er von mir aufgetragen bekommen möchte wo, was, wie viel noch abgetragen werden kann ohne das die Skulptur entstellt ist.
Das spezielle Bohrwerkzeug für Gottfried wird so wie so erst am Montag geliefert, er kann dann in der Steinfabrik arbeiten. Dort befindet sich auch Karls Arbeit, er kann mit den Durchbrüchen anfangen. So ist der Plan.
Es kommt doch anders, aber egal. Wir nehmen es mittlerweile mit Humor.
Der Transporttermin wurde auch wieder geändert. Die Arbeiten werden am 25., also ein Tag später, zum Gallery Park gebracht. Hätte ich jetzt nicht mit gerechnet. ;)

Das Wetter ist übrigens schwül feucht und ca. 26° Celsius.

Da wir noch viel Zeit hatten, sind wir zum Sanjeong Lake Skulpturenpark gefahren. Wir wollten gerne hin, denn dort gab es Kunstwerke zu sehen, die der Mr. Chang persönlich gemacht hat.
Einen Rummelplatz haben wir zwar nicht erwartet, und auch nicht Mengen von Restaurationen oder Tretboot fahren, aber die Koreaner kombinieren gerne Kunst und Vergnügen, augenscheinlich. Die Kinder kletterten über Kunstwerke und renommierte Arbeiten reihten sich neben weniger guten ein.
Wir haben noch kurz auf Tae warten müssen, er war, genau wie Joo, noch nie in diesem Park, um schnell wieder zum Gästehaus zurückzukehren denn um sechs Uhr gab es das gemeinsamem Essen.
Ich bin schnell unter die Dusche gesprungen und wir sind verspätet losgefahren.
War gar nicht schlimm, wir waren die Ersten, und das Essen wurde nicht von allen Künstlern begleitet sondern von Politikern, die Chefs von der Uni und die Komitee Mitglieder die die Künstler auf der koreanischen Seite ausgewählt haben.
Es ist gestern, oder heute früh, spät geworden. Wir mussten der Reihe nach kurz etwas sagen, eine kleine Dankesrede halten, und uns gegenseitig zuprosten. War aber insgesamt nicht so schlimm wie ich erwartet hatte...

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