Samstag, 1. November 2008
Day 25 - Zwischenstopp in Dubai
Frisch aus der Wüste bei 37°C:
http://gallery.me.com/artbymyself#100303

9 Stunden Aufenthalt in Dubai. Was für ein Zufall das ich letztes Jahr in Seoul einen Bildhauerkollegen kennengelernt habe, der in Dubai lebt und mir gestern die Stadt, in vier Stunden, gezeigt hat.
Die meiste Zeit zwar nur aus dem Auto, Freitag und Samstag ist in den Emiraten Feiertag, die Geschäfte haben morgens zu. Alle schlafen lange, die Märkte öffnen erst Mittags. Am meisten hat mir die Wüste gefallen. Der Bauboom ist gigantisch, Geld gibt es im Überfluss, aber die Wüste bleibt, heiß und unendlich.


Zu Hause angekommen, Regen und Kälte.

Insgesamt habe ich all meine persönlichen Rekorde gebrochen. 3800 Fotos habe ich in den drei Wochen und vier Tagen gemacht. Meine Kamera braucht eine Grundreinigung und mein Objektiv hat leider einen Stein abbekommen, die Festplatte von meinem Laptop ist Rand voll, habe mich an den Touchpad so gewöhnt das ich Schwierigkeiten hab mit der Maus zu arbeiten. 43 Gb an Daten habe ich gesammelt und ca. 50 Seiten Text geschrieben. Weiss gar nicht was ich jetzt ohne Blog anstellen soll, da hab ich mich schon so dran gewöhnt Täglich zu berichten, mal gucken vielleicht mache ich einfach weiter...

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Freitag, 31. Oktober 2008
Day 24 - Der letzte Tag (Update)
Ich sitze hier in Dubai und möchte gerne die Bilder von Gestern einstellen, aber leider klappt die Verbindung zum Appleserver nicht. Woran das wohl liegt? ;)

Sobald ich kann berichte ich über den letzten Tag in Seoul, und natürlich auch über Tag 23, die Bilder würden Bände sprechen.

Die Skulptur wird in diesen Minuten, durch Mr.Chang, fertiggestellt da die Zeit zu knapp war. Ich habe schöne Bilder machen können, und es hat Schlußendlich alles geklappt, wenn auch sehr sehr knapp...

Von zu Hause klappt es mit den Bildern:
http://gallery.me.com/artbymyself#100293


(Update)
Als erstes sind wir erneut zur Bank um das Geld in Euro abzuholen. Das hat sehr gut geklappt, haben aber durch die Wirtschaftskriese, durch den Kursverlust der koreanischen Won, einiges an Geld verloren.
Das kuriose am Vortag war das Karl kein Konto eröffnen konnte. Schuld war seine Passnummer. Er hat schon einen neuen Pass mit einer Passnummer der aus Buchstaben und Zahlen kombiniert wird. Die Koreaner kennen aber nur Zahlen, der Computer akzeptiert nur numerische Einträge, und es müssen mindestens fünf Zahlen sein. In Karls Kombination gibt es aber nur vier Zahlen. Nach vielen Telefonaten und Versuche das Problem zu lösen gibt es keinen Konto für deutsche mit neuem Pass. Soviel dazu.
Im Park hat Chang schon seit sieben Uhr weitergemacht. Nach einer kurzen Verabschiedung von Gottfried, sein Flieger ging schon um halb Zwei, machten wir weiter. Zu Mittag noch schnell eine sehr scharfe Suppe und weiter gings mit der Skulptur.

Am Nachmittag wurde die Arbeit, oder der Sockel, also die Säule, von der chinesischen Künstlerin WenZhi, angeliefert. Ein koreanisches Unternehmen hat in China, chinesisches Marmor zuschneiden lassen und, entsprechend der Zeichnung, bearbeiten lassen. Schnell aufgestellt, später noch die eigentliche Keramikskulptur drauf, und schwups, fertig ist die Arbeit. Mit dem Symposiumsgedanken hat das nun gar nichts zu tun, Hauptsache die Arbeit wird fertig.

Mit vereinten Kräften haben wir meine Skulptur aufgestellt, und nach letzten Korrekturen stimmten auch die Proportionen. Ein Erfolg, jetzt musste nur noch die Oberflächenstruktur gemacht werden. Die gestockte Oberfläche sollte immer nur von einer Person gemacht werden, damit die individuelle Handhabung des Stockhammers, von unterschiedlichen Arbeitern, nicht sichtbar wird.
Die Sonne ging unter und ich wollte ganz dringend noch Bilder nach Hause mitnehmen, also bat ich die Organisatoren meine Arbeit schon mal aufzustellen, auch wenn noch einige wenige Stellen nicht gestockt waren.
Endlich konnte ich die Skulptur in seiner vollen Schönheit sehen. Die Proportionen stimmten und ich war sehr zu frieden mit dem Ergebnis. Mein Zugeständnis die Säulen wegzulassen hat sich sehr positiv auf die Skulptur ausgewirkt. Jetzt kommen alle Seiten besser zur Geltung.
Es war schon dunkel als ich den Gallery Park verlassen habe, in der kurzen Zeit habe ich aber schon sehr viele positive Reaktionen von den Parkbesuchern erhalten. Das macht mich stolz und ist ein Teil des Lohnes, wenn Betrachter sich der Arbeit zuwenden und sich damit beschäftigen können.
Schnell geduscht und gepackt, um halb acht gab es noch einen Abschiedsessen mit Studenten von Joo, mit Tea, Karl, Bosuk, und Jing, dem Freund von Joo. Die Studenten haben mich noch bis halb Neun mit vielen Fragen gelöchert, dann fuhr mich Bosuk zum Flughafen. Auf dem Weg hat sie mir noch einige Anekdoten aus ihrem Leben erzählt, ich glaube Sie ist sehr froh das meine Skulptur jetzt auch fertig ist und alle Arbeiten einen hohen qualitativen Standart im Skulpturenpark setzten werden.
Auf dem Flug nach Dubai hatte ich viel Beinfreiheit am Notausgang, und somit habe ich von den neun Stunden sieben Stunden schlafen können...

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Mittwoch, 29. Oktober 2008
Day 23 - Der fast letzte Arbeitstag (Update)
Leider haben wir schon nach zwei Uhr morgens, daher kann ich nur kurz schreiben.
Ein sehr turbulenter Tag heute, meine Skulptur ist noch nicht fertig und es gab ein Paar sehr unschöne Begebenheiten. Hoffentlich schaffe ich es wenigstens die Bilder Online zu stellen...

Bidtitel habe ich nachgereicht:)
http://gallery.me.com/artbymyself#100278

(Update)
Der Tag fing mit dem Gang zur Bank an. Wir mussten einen Konto eröffnen um das Geld für den Flugticket erstattet zu bekommen. In der Regel können in Korea Konten nicht so einfach eröffnet werden. Der Kontoinhaber muss einen Namensstempel vorlegen mit dem, neben der Signatur, die Echtheit des Inhabers definiert wird.
Das Geld für den Flugticket sollte sofort überwiesen werden, das Geld ist sofort auf dem Konto ausgewiesen, nicht wie in Europa erst Tage später.
Im Park angekommen hat der Mr. Chang schon an meiner Skulptur gearbeitet. Ich habe noch einige Korrekturen vorgenommen und dann haben wir das Biest gewendet. Es war schon sehr ernüchternd das wir eine ganze Seite in wenigen Stunden fertigstellen müssen.

Erst wurden die Hilfslinien angezeichnet um dann, wieder mit der großen Flex, das Grobe zu beseitigen. Das ging relativ schnell von statten.
Zwischenzeitig ist auch der Kran für Gottfrieds Arbeit angekommen. Mit viel Aufwand wurde der positioniert und stabilisiert, der Boden war sehr weich durch dem Regen in den letzten Tagen. Kurz bevor das Werk an seinem Platz war, tauchte jemand vom Bauamt auf und stellte fest, dass auf dem Platz den sich Gottfried, vor drei Wochen, ausgesucht hat ein Museum gebaut wird. Aha, der kam gerade noch rechtzeitig, würde ich sagen.
In großer Eile musste ein neuer Platz gefunden werden. Die neue Stelle war eigentlich noch besser, ein Platz unter Bäumen, sehr schwer erreichbar für den Kran. Egal, der Gabelstapler karrte den Stein an seinem neuen Platz und mit vereinter Hilfe haben wir das Kunstwerk an besagte Stelle gehoben. Ist jedenfalls wesentlich exponierter und besser platziert als vorher. Umgehend wurde die Arbeit von Kindern in Beschlag genommen und von Innen inspiziert. Kunst hautnah.
Karls Sockel wurde im Boden versenkt und sein Kunstwerk genau nach seinen Vorgaben platziert. Fertig. Sehr unkompliziert.
Zu Mittag gab es Nudeln mit Stäbchen auf der Parkbank. Es ist gar nicht so schwer mit Stäbchen Nudeln zu essen, es ist nur laut und eine kleine Sauerei.
Mein Werk kam mit großen Schritten voran, fertig wurde es jedoch nicht. Wie ich vermutet habe ist die Zeit zu knapp gewesen um im laufe des Tages fertig zu werden. Das bedeutet das ich morgen den ganzen Tag noch arbeiten muss und erst kurz vor dem Abflug, schnell duschen und packen kann.
Zum Abendessen gab es noch einen handfesten Streit zwischen der Uni, der ICAA, und den Künstlern, der jedoch mit etwas Verhandlungsgeschick von allen Seiten beigelegt wurde. Alle Parteien mussten Zugeständnisse machen damit Niemand das Gesicht verliert und dadurch Schaden nimmt. Wir sind in Asien, da müssen Regeln und Traditionen befolgt werden. Auf Details kann ich leider nicht eingehen.
Um die Gemüter aufzuhellen sind wir noch in eine Karaokebar und haben schön gesungen und getanzt. Sogar Karl hat langsam Spass an Karaoke. ;)
Vor Sorge konnte ich wieder nur wenig schlafen. Bin sehr besorgt das ich fliegen muss bevor meine Arbeit fertig wird...

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Dienstag, 28. Oktober 2008
Day 22 - Nur noch zwei Arbeitstage
Frisch von der Karte:
http://gallery.me.com/artbymyself#100263

Strom gab es immer noch nicht, Kompressor lief bis zum Abend nicht.
Die Zelte waren da, Strom aus dem Toilettenhäuschen haben wir provisorisch verlegt.

Karls Arbeit war innerhalb von wenigen Stunden fertig. Sein Sockel muss nur noch aufgestellt werden, Skulptur drauf, und schon ist er erlöst.
Gottfrieds Arbeit haben zwei Freunde von Chang im Teamarbeit fertiggestellt, sein Werk wird morgen von einem Kran an die richtige Stelle gehoben.

Zwischendurch sind mehrere Semesterklassen von der Uni vorbeigekommen und haben uns bei der Arbeit aufgehalten. Der Unterricht wurde in den Park verlegt und wir wurden mit Fragen gequält. Nee, hat schon Spass gemacht, wir waren ja auch mal Kunststudenten.

Tja, und meine Arbeit? Chang und ich haben abwechselnd an mein Werk gearbeitet und bis zum Abend eine Seite einigermassen hingekommen.

Ich bin sehr angespannt, denn nach meiner Meinung ist es nicht zu schaffen bis Mittwoch Abend die zweite Seite zu modellieren. Auch mit schwerem Gerät, es kann immer nur einer Arbeiten, sonst kriegt der Andere alles in die Fresse. Also ins Gesicht.
Die halbe Skulptur sieht schon Super aus, kann ich mit leben, ist aber nur eine halbe Skulptur! Chang hat mir versprochen das die zweite Seite viel schneller geht, aber das kann ich nur schwer nachvollziehen. Wir haben für die eine Seite drei Tage gebraucht.
Ich kriege die Krise. Zumindest haben Karl und Gottfried ihre Arbeiten fertig, trösten tut mich das aber nicht. Ich habe die einzige bildhauerische Skulptur, die anderen wurden, zum größten Teil, industriell hergestellt. Beim nächsten Mal mache ich auch etwas Monumentaleres und Geometrisches. Dann habe ich nicht die Arschkarte.

Genug gejammert. Mittwoch muss die Arbeit gut laufen, am Donnerstag bin ich schon auf dem Heimflug.
Jetzt erstmal ausschlafen und morgen weiterschauen...

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Montag, 27. Oktober 2008
Day 21 - Die Eröffnungsfeier (Update)
Heute war die große Eröffnungsfeier vom Symposium. Am Vormittag mussten wir erneut warten da der Strom noch nicht verlegt worden war. Mittags fingen die Organisatoren an die Tonanlagen etc. aufzubauen, um vier fing die Veranstaltung an.

Die Bilder sprechen für sich:
http://gallery.me.com/artbymyself#100255

Eine genaue Beschreibung des Tages werde ich morgen Früh nachreichen. Gute Nacht...


(Update)
Wir sind kurz nach Neun im Gallery Park angekommen, Strom fehlte, Wasser fehlte, die Zelte waren nicht da. Also warten.
Daniel, unser venezuelanischer Kollege ist im Anzug aufgetaucht, ich dachte er hätte einen Zwillingsbruder. Seine Arbeit haben wir als erstes Aufgebaut, auf die Schnelle, damit bei der Eröffnung etwas zu sehen ist.
Unser Meister Chang war schon da und wollte den Kompressor anschließen aber ohne Strom? Der Elektriker von der Stadtverwaltung sollte um zwei Uhr auftauchen, der kam bis zum Abend nicht.
Kaffee, warten, ach da war es schon Mittag, ab zum Restaurant, Mittagessen. Nach der wohlverdienten Pause konnten wir uns wieder aufmachen zu warten. Vor der Pagode wurden die Stühle aufgebaut, ein willkommener Anlass um sich zu Setzen und zu warten, bis wir wieder zum Gasthaus gebracht wurden um uns unzuziehen. Wir sollten uns aber nicht ganz Schick machen, für die Show mussten wir ein wenig nach Arbeiter aussehen.
Ich freute mich schon auf meine Rede, halte immer wieder gerne Reden vor fremden Menschen, und hatte sogar das Privileg, da ich plötzlich der Sprecher der ausländischen Gäste war, neben dem Bürgermeister zu sitzen.
Die Eröffnungsfeier wurde vom ersten koreanischem Fernsehen (SBS) aufgezeichnet, leider wird eine ausführliche Berichterstattung erst am Freitag im Fernsehn übertragen.
Eine studentische traditionelle Trommlergruppe hat die Veranstaltung eröffnet, danach kamen einige trockene Reden. Alle vom oberen Pult aus, ich hatte die Anweisung bloss nicht nach oben zu gehen sondern vom Rednerpult aus meine rede zu halten (hierarchisches Prinzip). Hab natürlich abgelesen, wie so manch anderer auch, und zum Schluss, vorher natürlich abgesprochen, rief Gottfried in die Menge „Wi ha Yo“ (Trinkspruch: auf ein wunderschönes Leben). Das hat die Stimmung unter den Gästen aufgehellt, da Alle anfangen mussten zu lachen.
Daraufhin hat der populistisch orientierte Bürgermeister sich nicht nehmen lassen auf die Bühne zu verzichten, um Volksnah, unten seine Rede zu halten.
Es folgte eine Girlieband die Traditionelles mit Pop kombiniert haben und so, zwischen Csárdás und Abba bis hin zu Volksmusik, Alles unter ein Hut gezaubert haben.
Die Opernsänger durften auch nicht fehlen, und zum Abschluss gab es das obligatorische Durchschneiden des Bandes. Das habe ich übrigens zum ersten mal in meinem Leben mitmachen dürfen. War sehr spektakulär, mit weissen Handschuhen und goldener Schere, Alle auf Kommando.
Anschließend haben die Politiker die einzelnen Kunstwerde abgeschritten und die Künstler einzeln nach ihren Werken befragt.
Das Abendessen fand im großem Rahmen, jedoch ohne Offizielle, statt, die ganzen Studenten von der Trommlergruppe, und die Scheren-halter-mädchen (die Assistentinnen von Tae) waren mit eingeladen, die Künstler und natürlich die Professoren der Uni. Wir haben uns unter die jungen Leute gemischt und hatten einen schönen Abend. Die jungen Koreaner haben acht Jahre Englischunterricht hinter sich und könne kein Wort sprechen. Unglaublich.
Mit Professor Park, einigen Künstlern, die Assistenten, Tae, Joo, Bosuk sind wir noch etwas trinken gegangen und haben schon wieder jede Menge Snacks verdrückt, es ist aber nicht Spät geworden.
Einschlafen konnte ich erst um Vier, vor Angst das meine Skulptur nicht fertig wird...

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Sonntag, 26. Oktober 2008
Day 20 - Ankunft im Gallery Park
Fotos hier:
http://gallery.me.com/artbymyself#100247

Um zwei Uhr brechen wir auf um die Ankunft der noch nicht fertigen Skulpturen zu verfolgen. Die Spannung ist hoch.

Den Vormittag habe ich genutzt um mir die Ateliers der Malerabteilung in der Uni genauer anzuschauen. Der Platz für die Studenten ist sehr eng aber dafür können sie sehr gut malen. Nicht nur Handwerklich sind sie sehr stark, sondern auch die Inhalte haben oft einen ernsthaften Hintergrund. Das gefällt mir, da können sich unsere Universitäten eine Scheibe abschneiden. Es wird hier wesentlich mehr malerisches Können vermittelt als bei uns.
Der LKW kam nach fünf Uhr. Gottfried und ich haben uns schon vorher auf dem Fußweg zum Park gemacht, um uns nochmal die genauen Plätze anzuschauen, an denen die Skulpturen platziert werden sollen. Unsere erste Wahl war doch noch die Beste, und bevor wir uns gemütlich einen Kaffee holen konnten kam schon Bosuk um uns mit koreanischem Wein zu trösten. Es wurde immer kälter und bewölkter also haben wir uns in ein Kaffee gesetzt und gewartet.



Es kamen zwei LKW die mit unseren schweren Arbeiten beladen waren. Meine Skulptur sah leider wiedermal genau so aus wie am Vortag. Ich bin leicht in Rage geraten, so schaffe ich es nie diese Arbeit zu vollenden. Wenn ich nicht dabei bin passiert gar nichts, aber Alleine kann ich es in dieser kurzen Zeit auch nicht schaffen.
Karls Arbeit sah dafür schon sehr gut aus. Gestern haben Chang und seine Mitarbeiter die beiden Teile getrennt und die inneren Flächen schon glatt geschliffen. Jetzt muss nur noch die Struktur gemacht werden. Da ist schon Land in Sicht.
Gottfrieds Arbeit ist auch schon weit vorangeschritten. Viele seiner inneren Flächen sind schon gerade geschnitten worden, der Rest kann im Park gemacht werden.
Rasch ist es dunkel geworden, und die Temperaturen sind auch schnell gesunken. Ich musste wieder zu meinem frisch erworbenen Sweatshirt greifen um mich nicht zu erkälten.
Im Kaufhaus gab es wieder Buffet, wie schon drei mal, Karl und ich haben uns zu den koreanischen Assistenten gesetzt und uns mit denen einigermaßen Unterhalten.
Wieder im Gästehaus angekommen haben Gottfried und ich die Rede für den morgigen Tag geschrieben. Ich wurde auserkoren die Rede für die ausländischen Künstler zu halten. Super, ich soll da schon mit der Schulband Gitarre spielen und jetzt noch die Rede halten. Ich will bitte das ich auch im Fernsehen zu sehen bin, und dann will ich eine Kopie der Aufzeichnung. Sonst glaub ich es ja selber nicht...

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Day 19 - Der Countdown
Bilder unter:
http://gallery.me.com/artbymyself#100245

Er hatte keine Wahl. Es ist Wochenende, die Busfahrer der Uni arbeiten nicht, und Bosuk konnte nicht. Tae ist wiedermal in seinem Privatfahrzeug mit uns zum Steinmetz gefahren.
Doch zuvor sind wir bei der Bohrfabrik eingekehrt und haben mit Freude festgestellt das die Löcher von Gottfried, bis auf ein Loch, alle gebohrt sind. Karls Arbeit war nicht da, also musste die schon bei Chang sein.
So war es auch. Ein Wunder ist geschehen, in meinem Stein waren auch schon die Löcher gebohrt worden. So legten wir sofort los, Karl hat mit seinem Assistenten angefangen die Oberfläche seiner Skulptur zu bearbeiten, und ich begann mit dem Meister weiter die Form auszuarbeiten.
Natürlich sind wir als erstes Mittagessen gefahren, Buffet vom Feinsten für 2,5 Euro p.P..
Das Wetter war grauenhaft. Es hat in Strömen geregnet, wir dachten manchmal die Welt geht unter, und es war wieder soooo kalt. Maximal 10°C, und Wind, und Nässe. Wiedermal hatte ich mich zu kalt angezogen, der Morgen sah so freundlich und warm aus, aber hier in den Bergen ist das Wetter anders.



Tae hat auch gut gefroren und ist in das Dorf gefahren um uns Sweatshirts zu besorgen. Der Stau war so dicht das er nur zu einem Sportshop kam, wo er sündhaft teuere Sporthemden gekauft hat. Egal, hat sofort geholfen.
Karl hat sich entschlossen seine Oberfläche mit der Flamme zu gestalten, das ist eine besondere Technik, um bei Granit, schnell eine leichte Struktur zu erhalten.
Diese Technik wird auch bei mir zum Einsatz kommen, anschließend wird die Oberfläche noch nachbearbeitet. Polieren werde ich nicht, das ist bei einem hellem Stein nicht schön.
Wir sind sehr weit gekommen, es ist Land in Sicht. Na ja, mein Stein ist von einer Seite zu 70% fertig, aber Wunder gibt es immer wieder.
Kurz bevor wir gehen sollten, kam der Transporter mit Gottfrieds Stein, alle Löcher sind gebohrt worden, wir waren alle glücklich.

Der Stau war so dicht auf dem nach Hause Weg, dass wir zum Essen angehalten haben, statt in der Kollone zu stehen. Ein Restaurant spezialisiert auf Ente. Es gab einen Zelt mit Böllerofen in der Mitte, und einem Holzgrill in jedem Tisch eingebaut. Das Essen war sehr lecker, natürlich mussten wir das Fleisch selber zubereiten, ich habe zum ersten Mal Sesamsuppe gegessen.
Im Aussengehege war unser Hund, der Neo in groß, und ganz viele andere Hunde mit Welpen. Das hat mich wieder an zu Hause erinnert, es wird Zeit nach Hause zu fahren...

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Samstag, 25. Oktober 2008
Day 18 - Es geht voran (Update)


Bilder gibt es auch Heute unter:
http://gallery.me.com/artbymyself#100230

Nach der kurzen Aussprache gestern Abend sollten wir heute morgen mit Tae zum Steinwerk fahren. Der Bus kam um halb Zehn, ohne Tae, der hatte Mittags noch ein Meeting, ohne Joo, der war seit Gestern nicht mehr zu erreichen, sein Mobiltelefon war abgeschaltet, nur der Fahrer und wir. Bosuk die gute Seele ist eingesprungen und ist, mit Ihrem eigenen Wagen, mitgefahren, da sie früh nach Hause musste.
Unsere erste Station war die Firma die die Kernbohrungen macht. An Karls Arbeit wurde seit gestern nicht mehr weitergebohrt und bei Gottfried mussten noch drei Seiten gebohrt werden. Das Wenden seiner Arbeit kostet pro Seite alleine 200$, unglaublich.
Nach kurzer Zeit sind wir zu Mr.Chang weitergefahren...
(Update)
Dort angekommen sollten wir Werkzeuge aussuchen, die gekauft werden sollten um, ab Sonntag im Park, weiterarbeiten zu können. Da ist mir der Hutschnur geplatzt. Wir können doch keinen Werkzeug aussuchen wenn wir nicht wissen wie weit die Arbeiten fertig gestellt sind. Kaufen ist doch auch falsch. Leihen, aber die wollen für die paar restlichen Tage sofort kaufen. Also ging wieder die Telefoniererei los, bis eine Lösung gefunden wurde die wir nicht kennen. Soll aber Alles in Ordnung sein.
Statt heute und Samstag sollten die Werke erst am Sonntag Nachmittag zum Gallery Park transportiert werden. Erfuhren wir auf Anfrage.
An meiner Skulptur wurde zwischenzeitlich nicht wirklich weitergearbeitet. Der Meister scheint nur auf mich gewartet zu haben. Wir haben gemeinsam losgelegt und abwechselnd geflext und gemeißelt. Das Wetter war bitter kalt (ca.12°C), ich fing an zu frieren da meine Beine und meine Schuhe nass geworden sind. Die Gummischürze ist nicht auf meine Größe ausgelegt.
Zwischenzeitig ist Bosuk gefahren und der Busfahrer musste auch zurück. Also waren wir alleine. Tae ist, kurze Zeit später, zu Uns gestossen. Er informierte sich über den Stand der Lage und dann sind wir zurück zur Uni.
Nach dem Duschen sind wir zum Essen in einem australischem Steakhouse, Karl hatte Lust auf Steak, war ja Freitag (ein Insider ;) grüße an Gudrun). Das besondere an diesem Abend war das wir keinen Kimchi zum essen bekommen haben, und das MESSER. Leider hatte ich keinen Fotoapparat mit, aber Messer finden sich in Korea nur in Küchen, sonst wird Fleisch und Gemüse am Tisch mit einer Schere geschnitten. Diesmal gab es aber Monstermesser. Damit hätten wir einen Kangoroo erlegen können, so groß war es.
Nur mal so am Rande...

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Donnerstag, 23. Oktober 2008
Day 17 - Endlich selbst am arbeiten
Bilder gibt es erneut unter:
http://gallery.me.com/artbymyself#100222



Gestern Abend, beim Abendessen, hieß es das wir heute erneut ohne Sprachunterstützung zum Steinmetz fahren sollten. Die Mitarbeiter der Uni sind beschäftigt, es sei denn Bosuk würde mitfahren. Sie hat aber mit diesem Symposium nur sekundär zu tun, daher war es sehr lieb das sie mitgefahren ist.
Als hätte mich der Stein getroffen musste ich feststellen das meine Skulptur noch so aussah wie am Vortag. Auch die Arbeit von Karl wurde liegen gelassen, die Arbeiter haben vorgezogen Randsteine für eine Bestellung anzufertigen.
Ok, jetzt war ich sauer, es wird unmöglich sein in eine Woche die Werke fertigzubekommen. Mit einer Eröffnungsfeier, Transporttage, Öffentlichkeitsarbeit, da bleiben nicht viele Tage übrig. Tatsächlich bleiben nur noch zwei Tage im Gallery Park, um den Feinschliff zu machen. Hier reden wir aber noch lange nicht vom Feinschliff, eher vom Grobschnitt.
Nach einer kurzen Aussprache mit Bosuk, sie war ebenfalls schockiert, nötigte Sie den Meister Chang einen genauen Zeitplan festzulegen. Beim Mittagessen haben wir dann beschlossen das wir uns trennen, ich bleibe beim Steinmetz und die Anderen fahren zur Fabrik in dem die Löcher, für Karl und Gottfried, gebohrt werden.
Ich alleine mit Koreanern, war echt cool. Chang hat mich natürlich sofort die ganze Arbeit machen lassen. Dabei musste er mir erstmal beibringen wie ich mit deren Werkzeug arbeiten muss. Die haben z.B. keinen Flacheisen und Spitzeisen sondern eine Kombination, der sich universell einsetzen lässt. Und die Arbeit mit zwei Hämmern um große Stücke wegzuhauen, kannte ich in dieser Form auch noch nicht, ist aber sehr sehr effektiv.
Wir haben dann die Arbeit geteilt, da er mehr Routine mit dem Hauen hatte, habe ich die Flexarbeiten gemacht. Hatte damit auch mehr Verantwortung, aber was solls.
Ja, ich bin so richtig schmutzig geworden im Gegensatz zu den Beiden, der Bus von der Uni ist auch schön versaut, verdient habe Sie es wohl.
Zwischenzeitig sollten wir per Telefon unsere Werkzeugwunschliste durchgeben. Erstens haben wir die Liste vor sechs Wochen per E-Mail geschickt, zweitens kann ich gar nicht abschätzen was ich im Park brauchen werde. Wie weit wird die Skulptur sein? Bekomme ich Hilfe? Gibt es Strom? Viele Fragen, keine Antworten.
Heute Abend muss es beim Abendessen eine Aussprache mit dem Kurator Tae geben, denn so geht es nicht. Die lassen uns richtig hängen und verlassen sich drauf das die Anderen es schon richten werden.
Morgen geht es weiter, und es sollen schon Transporte in den Park statt finden, hoffentlich nicht meine Skulptur, dann werde ich nicht fertig...

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Mittwoch, 22. Oktober 2008
Day 16 - Tag 3 mit der Skulptur
Der Fahrer und wir.
Abenteuer pur, ohne Begleitung zum Steinmetz zu fahren, denn die können nur koreanisch, auch unser Fahrer.
Kaum angekommen gab es schon erste Verständigungsprobleme. Karls Arbeit war schon sehr weit vorangekommen die Oberfläche war jedoch sehr glatt. Er wollte gerne eine strukturierte Oberfläche haben, dass jedoch können Koreaner anscheinend nicht glauben. Ist doch so schön glatt und eben, das soll wieder uneben werden? Daniel ist eingesprungen, hat seine Botschaft angerufen und über eine Dolmetscherin übersetzen lassen.
Meine Arbeit sieht zur Zeit sehr hässlich aus. Nicht nur das seit gestern kaum was passiert ist, es sieht auch so aus das der Meister an einer wichtigen Stelle bereits zu viel Material weggeholt hat. Er war leider nicht anwesend also konnte ich mit ihm nicht sprechen.



Jetzt ist unser Dilemma das wir natürlich physisch eingreifen könnten und die Fehler selbst eventuell beheben könnten, damit würde aber die Verantwortung wieder auf uns lasten. Die Arbeiter wollen alleine arbeiten und uns nicht dabei haben. Eine sehr blöde Zwickmühle, die Zeit ist so knapp das wir erstmal nur noch zuschauen und hoffen können. Gestern hatte ich Vertrauen, heute kaum noch.

Gottfrieds Werk wird heute angeblich gebohrt, wir können erst morgen zur Fabrik fahren.

Heute regnet es, ist jedoch warm, ein wenig drückend. Ab morgen soll es kälter werden, der Winter kommt hier sehr plötzlich, wurde uns erklärt.
Wie es heute noch weitergeht weiss ich nicht, mal abwarten...

Bilder gibt es auch schon unter:
http://gallery.me.com/artbymyself#100214

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