Donnerstag, 9. Oktober 2008
Day 3 - Der verlorene Arbeitstag
Wenig geschlafen. Bis drei Uhr morgens habe ich an dem Blog gebastelt und um acht bin ich aufgestanden. Frühstück diesmal mit Lotusblüten in Walnusssoße und Fisch. Natürlich mit Reis und Suppe und Kakao. Passt schon.
Heute warten wir arbeitstechnisch auf Morgen. Daher durften wir eine aktive Tempelanlage besuchen, oben in den Bergen in Seoul. Der Weg führte über starke Steigungen rauf in die Berge, als Belohnung sollten die Besucher sich in der Kantine vom Tempel stärken können. Das haben wir gemacht, war vegetarisch, und auch ähhm lecker (nicht wirklich) und wir mussten sogar aufessen (Hmmmm). Ich denke das sollte zur Stärkung dienen, für den langen Weg auf den Berg, aber wir sind doch mit dem Auto raufgefahren und ich hatte meinen Frühstück noch nicht verdaut. Ich muss lernen nein zu sagen, mir war noch einige Stunden übel.
Habe auch viele Fotos gemacht bis ich erfahren hab das ich gerade ganz intensiv eine Beerdigung ablichte, na ja, ab da hab ich weniger Fotos geschossen.
Wieder in Seoul, wurden wir zum Stadtteil Insadong gefahren wo die Touristen in hunderten von Läden traditionelle koreanische Kunst und Souvenirs erwerben können.
Das Besondere an der Sache war (und ist) das da auch viele Galerien, mit zum Teil sehr guter zeitgenössischer Kunst, zu finden war. Leider durfte ich in den Galerien keine Fotos machen daher kann ich nur bezeugen das es sehr gute Künstler/innen in Korea gibt. (Ich habe auf meinen früheren reisen nach Korea auch sehr viele sehr schlechte Künstler kennen gelernt. Nenne aber keine Namen. Oder doch? Neee)
Zum Abendessen gab es Bulgorgi, keine Ahnung wie man das Schreibt, Rindfleisch auf offener Flamme mit den üblichen Beilagen.
Zurück im Gästehaus freue ich mich jetzt auf Morgen. Ein großer Tag, da wir morgens um 9 Uhr den Bürgermeister von Seoul District Nowon treffen werden und danach im Skulpturenpark die koreanische Künstler zum ersten mal sehen werden.
Bis Morgen und gute Nacht.



Mehr Bilder wie immer auf MobileMe:
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Day 2 - Der erste Tag
Gut geschlafen. Geduscht, gefrühstückt mit den Studenten der Universität in der Kantine. Anstehen in der Schlange und... ähm... Kimchi, Rührei, Mungobohnen, Reis, Suppe, Kakao (Kakao, passt ja gar nicht). Ok, ist gesund aber kein Kaffee.
Warten.
Noch immer kein Internet. Ich habe zwar einen Lan Kabel auf dem Zimmer, es funktioniert aber nicht, wird wohl nichts mit Vormittag.
Kurz vor Zwölf wurden wir zum Dean of College of Arts & Design, Mr. Park, begleitet um uns die Fakultät für Keramik anzuschauen. Es gab auch eine Ausstellung der Gradienten im Museum der Uni, technisch sehr perfekte Arbeiten und handwerklich ausserordentlich gut gemacht aber inhaltlich, eher konservativ. Ich fühlte mich in die siebziger Jahre versetzt. So sehr asiatisch.
Nach dem Mittagessen in der Luxuskantine der Techniker, hatte das Frühstück noch nicht verdaut, sollten wir auf einen Künstler/Dozenten warten der sich mit Stein und Stahl auskennt und unsere Materialwünsche angeblich beurteilen und einzuschätzen weiß.
Er kam nicht, daher sind wir zum Skulpturenpark gefahren wo unsere Arbeiten ausgestellt werden sollten.
Hatte ich mir ja ganz anders vorgestellt. Ich hatte eine romantische Vorstellung von einem Park in einem Berghang mit vielen Bäumen und Wiesen, und wenig Menschen.
Dieser Park ist klein, liegt mitten in der Stadt, wird gerade umgestaltet, d.h. zum Teil ist der eine Baustelle und wird von eine vierspurige Hauptstrasse geteilt. Dafür wird der Park sehr von den Anwohnern zum erholen genutzt, das ist wiederum sehr sympathisch. Wir haben den Plan studiert und uns schon mal mögliche Stellplätze ausgesucht. Wie wir aber erfahren haben werden wir erst am Freitag die koreanische Künstler kennen lernen und mit ihnen die Plätze festlegen.
Zurück im Gasthaus sollten wir schnell unsere Entwürfe einpacken um den besagten Dozenten zu treffen. Wir saßen an einem Tisch und er nahm in aller Ruhe unsere Wünsche auf und kommentierte sie nur wenig. Gottfried hat seine Arbeit vorgestellt. Er möchte eine Eisenskulptur machen, bestehend aus sechs Teilen die zusammen ein Kubus ergeben. Sehr schönes Konzept aber evtl. zu viel für so ein knappes Symposium. Wir werden sehen. Karl ist Steinbildhauer, ein alter Hase, wird aus einem Block zwei ineinander liegende Figuren meißeln. Schwer zu beschreiben aber auch ein schönes Konzept. Aber, wir möchten ja in Sandstein arbeiten. In Korea gibt es keinen Sandstein. Hier gibt es andere, für uns völlig unbekannte Steine. Eine Sorte in grau und eine in pink. Ok, ich nehme Pink. Uns wurden auch Hilfskräfte in Aussicht gestellt, Studenten vom Fach, Meisterschüler, die Assistenten von den Profs. Ok, nehme ich, am besten drei. Ich besorge mir einen schönen Stuhl, lecker eine Zigarre, und lasse arbeiten. Hmm, ich glaub so einfach wird es nicht und die Zeit rennt uns davon. Wir waren und sind euphorisch das es endlich voran geht, was jedoch noch nicht gesagt ist. Es wurden keine Zusagen gemacht, es wurde nichts versprochen. Am Samstag erst werden wir das Material sichten und Stücke aussuchen, diese werden vielleicht am Montag in den Park transportiert wo wir dann arbeiten sollen. Soll, hätten, will, könnte, möglich, irgendwie sehr schwammig.
Zurück im Hotel erhielt ich endlich die Zugangsdaten für den Internetanschluss, und voilá, hier sind die ersten Berichte.
Zum Abendessen gab es Sushi, ein wenig anders als beim Japaner. Es wurden drei Sorten Fisch serviert, auf eine Platte mit verschiedenen Soßen zum eintunken. Dazu gab es das koreanische Gemüse und zum Schluss gab es eine sehr scharfe Fischsuppe. Alles sehr lecker. Das Fisch wurde direkt aus dem Aquarium gefischt und sofort zubereitet.
Bis Sonntag gibt es in Nowon noch einen Art Festival, in und auf der Cultural Street. Leider kamen wir zu spät, haben aber Mr. Lee vom Vortag getroffen der uns sofort auf ein Bier eingeladen hat. Da saßen wir wieder zusammen, tranken Bier und Wein und it is all politics. Dazu komme ich ein anders mal. Wenn ich müde bin ist das big-smile und small-talk und das ständige anstoßen sehr anstrengend. Ich war froh als wir wieder im Hotel waren, aber da wartete schon das Internet und wollte gefüttert werden...



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